Hormonsystem

An der Aussage „Wir sind Opfer unserer Hormone“, ist etwas Wahres dran. Hormone werden in den Drüsen produziert und steuern unsere Entwicklung und alle Prozesse im Körper. Es gibt Lebensphasen, in denen der Mensch naturgemäss eine hormonelle Wandlung erfährt. So kennen wir alle die Pubertät, die rosa Brille des Verliebtseins oder das Wunder der Schwangerschaft. In jüngster Zeit tritt das Thema Wechseljahre der Frau zum Glück endlich aus dem Schatten des Tabus. Selbst ein glimpflicher Verlauf all dieser Phasen kann schon anspruchsvoll sein. Aber dann gibt es zudem die ungünstigen Auswirkungen einzelner Drüsen, die zum Beispiel von der Schilddrüse oder von den Nebennieren ausgehen können. An ihnen erkennen wir deutlich, was diese winzigen Hormone auch an ungünstigen Wirkungen und Veränderungen zustande bringen. Spielen unsere Hormone verrückt, erkennen wir uns unter Umständen kaum wieder.  

Ich analysiere Ihren Hormonhaushalt immer unter Einbezug Ihrer momentanen Lebensphase und Ihres Lebensstils. Dazu gehört immer auch Ihr Umfeld, Ihre Ernährung, Ihr Bewegungsverhalten und soziale Komponenten.

 

Sexualhormone

Testosteron ist das männliche Geschlechtshormon. Auch im weiblichen Körper spielt es eine tragende Rolle. Es ist zuständig für Fortpflanzungsfähigkeit, Sexualtrieb, Muskelaufbau, Knochendichte und es reguliert den Fettstoffwechsel.

Östrogen ist das weibliche Geschlechtshormon. Es reguliert die Reifung der Eizelle und den Aufbau der Schleimhaut im Uterus. Sie steuern die Fetteinlagerung an Brüsten, Bauch und Hüften. Ein Mangel oder ein Überschuss beeinflusst zum Beispiel die Fruchtbarkeit, führt zu Hitzewallungen, Scheidentrockenheit oder Zyklusstörungen. 

Progesteron ist der Mitspieler von Östrogen. Es reguliert zum Beispiel die Abblutung der Schleimhaut im Zyklus und erhält die Schwangerschaft. Es hellt die Stimmung auf, fördert guten Schlaf, wirkt beruhigend und lindert Angstgefühle.

Pubertät

Dies ist der anspruchsvolle Übergang vom Kind zum jungen Erwachsenen. Neben den körperlichen Veränderungen wie schnelles Wachstum, der Ausbildung der Geschlechtsorgane, Schweissgeruch, Zyklusproblemen oder Akne sehen sich die jungen Menschen heftigen Stimmungsschwankungen unterworfen. Und mit ihnen nicht selten auch ihr Umfeld. Die Jugendlichen schwanken zwischen Weltrettung und Weltschmerz. Sie verändern ihre Ansichten sprunghaft, sind vermehrt müde und nicht mehr so leistungsstark oder -willig. Der präfrontale Cortex, so heisst der Frontallappen des Gehirns, ist frühestens ab 23 Jahren vollständig ausgereift und mit den anderen Gehirnregionen verknüpft.  Diese Phase fordert vom Umfeld starke Nerven, klare Grenzen und vor allem liebevolles Verständnis!

Wechseljahre

In der Phase, wenn Frauen Ruhe und Zeit für die Hormonumstellung bräuchten, stehen sie mitten in ihren mannigfaltigen Pflichten mit Kindern, Job, Haushalt, Partnerschaft, Pflege der Eltern und was noch? Und die mühseligen Beschwerden einer Frau in den Wechseljahren werden erst seit Kurzem diskutiert. Die Auswirkungen auf die Leistungsfähigkeit in dieser Phase sind nämlich enorm und die Lebensqualität leidet empfindlich. Man teilt die Wechseljahre in drei Phasen auf. Sie dauern gesamt ungefähr zehn Jahre und haben zur Folge, dass der Zyklus aufhört. Der ganze Prozess kann grosse Schwankungen der Hormone beinhalten und unangenehme Symptome hervorbringen wie Schlaflosigkeit, Hitzewallungen, Gewichtszunahme, Stimmungsschwankungen, Depression, vorübergehender Libidoverlust, grosse Zyklusschwankungen, plötzliche Konzentrationsschwäche, Haut- und Haarprobleme, mindere Hautelastizität, neurologische Störungen, Antriebslosigkeit, Erschöpfung und noch einige mehr. Aber auch langzeitlich schädliche Symptome können vorkommen wie zu starke und zu lange Blutungen (Eisenwerte) oder Gelenkbeschwerden (Arthrose und Osteoporose).

Zur Bestimmung des Hormonspiegels führen Sie einen Speicheltest (Labor) durch. Er ist die Basis für die Therapie, entweder mit homöopathischen Präparaten oder in Zusammenarbeit mit der Schulmedizin empfehle ich dann bioidentische Hormone in einer individuellen Zusammensetzung.

Erkrankung der Schilddrüse

Hyperthyreose und Hypothyreose

Die Schilddrüse bildet zu viele oder zu wenig Hormone in der Schilddrüse. Dies führt im ersten Fall zu Symptomen wie raschem Gewichtsverlust, Heisshunger, Haarausfall, Nervosität und Herzrasen. Im zweiten Fall aber zum Gegenteil, nämlich Müdigkeit, Gewichtszunahme und Depression. Die Schilddrüsen Hormone werden im Blutserum gemessen. Diese lassen wir von ihrem Hausarzt kontrollieren.

Hashimoto

Hashimoto-Thyreoiditis ist eine Autoimmunerkrankung, bei der das eigene Immunsystem die Schilddrüse angreift. Dies führt zu einer chronischen Entzündung und einer allmählichen Zerstörung der Schilddrüse. Eine Hypothyreose (siehe oben) ist oft das Ergebnis dieser Erkrankung

Morbus Basedow

Dies ist eine Autoimmunerkrankung, bei der das Immunsystem Antikörper produziert, die die Schilddrüse stimulieren und zu einer Überproduktion von Schilddrüsenhormonen führen. Dies führt zu einer Hyperthyreose (siehe oben).

Schilddrüsenknoten

Als Schilddrüsenknoten bezeichnen wir grössere Wucherungen in der Schilddrüse. Hier empfehle ich eine genaue Diagnose mittels schulmedizinischen Untersuchungen. Solche Knoten können von harmlos bis bösartig sein und die Hormonproduktion deutlich verändern. 

Das war nicht ich.

Das waren die Hormone